Kanzleiwebsite: Erfolgreich positionieren mit passendem Content

Published by Anne on

Abrechnung in der Kanzlei: Software zur Leistungserfassung

Nicht jeder kann oder möchte ein Allrounder sein. Sich als Anwalt oder Anwältin zu spezialisieren und den Tätigkeitsschwerpunkt auf ein bestimmtes Rechtsgebiet zu legen, kann Vorteile haben: Wenn Sie sich für eine Nische im Rechtsmarkt entschieden haben, können Sie sich durch ein klares Profil von Ihren Kolleg:innen abheben und sich als Rechtsexpertin oder Rechtsexperte für Ihr Themengebiet qualifizieren – auch ohne Fachanwaltstitel.

Was eine Kanzleiwebsite leisten sollte

Der Internetauftritt Ihrer Kanzlei ist dabei eine Chance, Ihre Expertise eloquent darzustellen und verdient mehr Aufmerksamkeit als eine digitale Visitenkarte. Eine gut gestaltete Website kann Sie von Kolleg:innen differenzieren, die das Internet als Gelbe Seiten 2.0 und ihren Auftritt dort als lästige Pflicht betrachten. Für ein professionelles Erscheinungsbild können Sie selbst sorgen oder eine Agentur damit beauftragen.

Lesetipp: Die Kanzleiwebsite: 5 häufige Fehler und wie Sie diese vermeiden

Diese Fragen sollten Sie sich vor der Umsetzung stellen

Folgende Punkte sollten Sie vorab definieren und die Agentur entsprechend briefen:

  • Wie möchten Sie wahrgenommen werden?
  • Welches Budget haben Sie?
  • Wie ist der zeitliche Rahmen für die Umsetzung?
  • Möchten Sie die Seite selbst bearbeiten können?
  • Wer liefert und aktualisiert den Content Ihre Seite?

Wichtiger als die Gestaltung ist natürlich der Inhalt, über den Sie sich als Expertin oder Experte Ihres Rechtsgebiets für Ihre Zielgruppe positionieren. Potenzielle Mandant:innen sollten schnell erkennen können, dass Sie der richtige Anwalt oder die passende Anwältin für ihr Anliegen sind und ihnen bei ihrem speziellen Anliegen helfen können. Wie gut kennen Sie Ihre Zielgruppe? Wissen Sie, welcher Content für Ihre (potenziellen) Mandant:innen relevant ist?

Zielgruppenanalyse und passgenauer Content für Mandant:innen

Vielleicht haben Sie sich nicht auf ein bestimmtes Rechtsgebiet spezialisiert, sondern Sie setzen sich für eine konkrete Zielgruppe in ihren Belangen ein. Interessante Möglichkeiten der Spezialisierung gibt es viele. Zum Beispiel können Anwält:innen hauptsächlich queere Menschen vertreten, die möglicherweise mit Diskriminierung zu kämpfen haben, Unterstützung bei Fragen zum Sorgerecht, zu ihrer Lebenspartnerschaft brauchen, oder bei Problemen mit der Krankenkasse bezüglich einer geschlechtsangleichenden Operation Hilfe benötigen. Vielleicht vertreten Sie als Anwalt für Patent-, Urheber- und Markenrecht sowie Medienrecht hauptsächlich Designer, Fotograf:innen und Künstler:innen. Oder Sie verhelfen als Spezialist für Berufskrankheiten, Wegeunfälle und Arbeitsunfälle Asbestose-Erkrankten im Streit mit der Berufsgenossenschaft zu einer Entschädigung und Unfallrente.

Eine besondere Form der Spezialisierung gibt es vor allem im Bereich Wirtschaftsrecht: Interim Jurist:innen begleiten beispielsweise Mergers & Acquisitions, Compliance-Prozesse oder Vertragsverhandlungen und arbeiten rein projektbezogen als Berater:innen für einen bestimmten Zeitraum. 

Blog, FAQ oder langlebige Infoseiten – was passt zu Ihrer Kanzlei?

Je nach persönlichem Schwerpunkt sollten Sie sich fragen, welche Inhalte Sie Ihrer Zielgruppe bieten können. Regelmäßig frischen Content zu generieren, beispielsweise in Form eines Blogs, bringt Ihre Seite bei Google natürlich nach vorne.

Lesetipp: SEO für Anwälte: Wie Sie Ihre Website ganz oben bei Google platzieren

Website-Inhalte strategisch planen und pflegen

Doch Sie sollten nicht unterschätzen, wie viel Zeit es kostet, diese Inhalte selbst zu erstellen und Dritte mit der Erstellung beauftragen, wenn Ihnen die Zeit dazu fehlt. Agenturen für Kanzleimarketing oder freie Texter können Juristendeutsch übersetzen und komplexe juristische Themen für Laien adäquat aufbereiten. Anstelle Ihrer Zeit müssen Sie dann natürlich ein entsprechendes Budget für hochwertige Texte einplanen.

Anstelle eines aufwendigen Blogs oder Newsletters können Sie auch eine langlebige, weitgehend zeitlose Seite erstellen (lassen) und dort zum Beispiel über Rechtsnews oder ein FAQ mit kurzen Beiträgen zu einfachen Rechtsproblemen für Aktualität sorgen.

So bleiben Sie unabhängig von Agenturen

Achten Sie gegebenenfalls darauf, die Seite selbst pflegen und kleine Änderungen eigenständig vornehmen zu können. Nicht jedes Content-Management-System kommt dafür in Frage. WordPress oder Typo3 beispielsweise lassen sich relativ leicht bedienen und eine kurze Einweisung genügt meist. So machen Sie sich nicht dauerhaft abhängig von einer Agentur.

Expertenstatus sichtbar machen: Nutzen Sie Vorträge, Publikationen und Veranstaltungen

Ob Sie Ihre Seite selbst mit Content bestücken oder diesen Schritt auslagern – wenn Sie in Ihrem Spezialgebiet sehr engagiert sind – reden Sie darüber. Erwähnen Sie zum Beispiel:

  • Hinweise auf Veranstaltungen, zu denen Sie als Redner:in eingeladen wurden
  • Vorträge, die Sie selbst organisieren
  • Pressemitteilungen, Aufsätze oder Veröffentlichungen, in denen Sie erwähnt werden

Backlinks richtig einsetzen – für Sichtbarkeit und Vertrauen

Vergessen Sie nicht, zu den Veranstaltungen zu verlinken und erinnern Sie Ihre Partner, auf deren Seite einen Backlink zu Ihrer Kanzleiwebsite einzufügen. Das können Organisationen oder Vereine sein, für die Sie ehrenamtlich tätig sind oder Verbände, die die Interessen Ihrer Zielgruppe repräsentieren.

Positionierung bedeutet auch Mandantenqualität

Mit passgenauen Inhalten können Sie nicht nur potenzielle Mandant:innen davon überzeugen, dass Sie bei Ihnen als Experte oder Expertin für einen bestimmten Bereich richtig sind. Sie erhöhen umgekehrt auch die Chance, dass Ihre Mandant:innen zu Ihnen passen.


Anne

Anne

Anne hat Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert und in verschiedenen Print- & TV-Redaktionen gearbeitet, für Produktionsfirmen und als Producer. Bei der DAHAG schreibt sie unter anderem Online-Ratgeber zu diversen juristischen Themen.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert